Hören, singen, sehen, erinnern, reflektieren …
Mit einem Vortrag und mit einem multimedialen Projekt wollen wir Ihre Sinne auf vielfältige Weise ansprechen und anhand unterschiedlicher Momente auf dem Zeitstrahl der Geschichte die Verbindungslinien beider Länder Deutschland und Griechenland deutlich werden lassen.
Beginnend mit einem Vortrag, der die Archäologie in der Zeit um den Zweiten Weltkrieg im Fokus hat, folgt durch Text, Video und musikalischer Begleitung die Auseinandersetzung mit sozialen und gesellschaftlichen Themen, die die Geschichte mittels Kunst als Ausdrucksform für alle greifbar und prägend weitererzählt, um dadurch die Reflexion fortzuführen.
Bedeutende Texte, die von Denkern jener Zeit während der Jahrzehnte über Themen zur Besatzung-Krieg, Migration, Flucht, ökonomische Krise, Neue Migration und konkrete Utopie verfasst wurden, sind Lieder und Musik geworden, die Generationen begleiten und viele Menschen verschiedener Länder prägen.
Musikbegleitung: Vangelis Christidis
Am Sonntag, den 02. Dezember 2018
Veranstaltungsort: Restaurant und Events EXIS
Am Ginnheimer Wäldchen 3
60431 Frankfurt am Main
Parkplätze vorhanden
U1/U9 und Bus 60 (Römerstadt) und
Tram 16 und Bus 34 (Markuskrankenhaus)
Beginn: 17:00 Uhr
Zum Projekt:
Erinnerung als Widerstand - Aus der Geschichte für die Gegenwart lernen.
Die Idee, durch Lesen von Liedertexten, Gedichten und Projektion von Videos mit Bild und Gesang zu versuchen, die teilweise problematischen und schmerzhaften Beziehungen zwischen Deutschland und Griechenland zu rekonstruieren und die Perspektiven von gleichwertigen, solidarischen und demokratischen Beziehungen aufzuzeigen, ist anlässlich der Documenta 2018 entstanden und bereits in mehreren deutschen Städten aufgeführt und mit positiver Resonanz aufgenommen worden. Unter dem Motto „Erinnerung als Widerstand“ wollen wir dazu beitragen, eben diese Beziehungen anzunähern und aufzuzeigen. Dafür halten wir es für notwendig, unterdrückten und verdrängten Erfahrungen und Informationen Raum zu geben. Vor allem die Erinnerung an die Gräueltaten des Faschismus und deren Aufarbeitung ist heute umso dringlicher angesichts der politischen Entwicklungen in Europa und weltweit.
Ausgewählte und ins Deutsche übersetzte Erzählungen, Liedertexte und Gedichte werden gelesen und durch Einspielungen von entsprechenden Musik-Videos und begleitender Live-Musik ergänzt. Diese Texte und Lieder lassen sich in vier Themenbereiche unterteilen: I. Die Besatzung Griechenlands, Okkupation, Raub und Vernichtung durch das Naziregime II. Migration und Flucht a. Griechische Migration-Gastarbeiter und b. Flucht und Migration heute III. Abschluss: Krise-Soziale Auswirkungen-Neue Migration-Konkrete Utopie.
Zur Person:
Prof. Dr. Skevos Papaioannou hat Wirtschaft und Politik an der Aristoteles Universität in Thessaloniki und Soziologie in Erlangen-Nürnberg studiert und mit dem Thema „Arbeitszufriedenheit und Gesellschaftsbewusstsein von Gastarbeitern in der Bundesrepublik Deutschland“ promoviert. Er war 30 Jahre Professor für Soziologie - und zuletzt auch Dekan - an der Universität Kreta in Griechenland und seit April 2014 hat er eine Gastprofessur an der Uni Kassel inne.
Neben seiner Professur auf Kreta hat er zeitweise in Athen, Bremen, Göttingen, Kassel, Berlin, Frankfurt a/M., Nürnberg, Wien, Roskilde (Dänemark) und Linköping (Schweden) gelehrt. Er hat mehrere Forschungsprojekte initiiert und sie mit Mitarbeitern durchgeführt. Die „Internationale Sommerschule für Doktoranden in Anogia“, die er ins Leben gerufen hat, findet seit 26 Jahren jedes Jahr statt und fördert den interkulturellen wissenschaftlichen Austausch zwischen den Ländern. Er hat mehrere wissenschaftliche Bücher und Artikel auf Griechisch, Deutsch und Englisch veröffentlicht und unterstützt auch mit aktiver Beteiligung mehrere soziale politische Initiativen. Während seines Aufenthaltes in Deutschland seit 2014 hat er viele Vorträge über „Krise und soziale Auswirkungen in Griechenland“ gehalten.